Raiffeisen Waren realisiert außergewöhnlich zufriedenstellendes Ergebnis und konzentriert sich auf kommende Aufgaben
Die Raiffeisen Waren-Gruppe (RW-Gruppe) schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Konzernumsatz von 2.793,2 Mio. Euro (Vorjahr: 2.022,2 Mio. Euro) und einem Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in Höhe von 64,2 Mio. Euro (Vorjahr: 27,8 Mio. Euro) ab. Dabei konnte das Unternehmen mit Sitz in Kassel das Eigenkapital auf 247,6 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 212,1 Mio. Euro). Die Zahl der Mitarbeitenden stieg auf 3.232 Personen.
„Die Performance unserer Handelssparten in 2022 war überragend. Die Sparten Agrar und Landtechnik haben die besten Ergebnisse in der Unternehmensgeschichte realisieren können, die Sparten Baustoffe und Energie trugen mit stabilen Ergebnissen auf äußerst hohem Niveau dazu bei“, so Mario Soose, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Darüber hinaus zeigte der strategische Standortzukauf von der RWZ Köln im ersten vollen Geschäftsjahr wie geplant positive Effekte für diese Entwicklung“, so Markus Braun, Geschäftsführer der Raiffeisen Waren GmbH. „Unser Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Höchstleistung mit viel Engagement, Einsatz und Spaß erbracht haben“, so beide unisono.
Entwicklung zum national agierenden Agrarhändler
Mit den neuen Standorten und Investitionen in Bahn- und Schiffslogistik entwickelte sich die RW-Gruppe von einem klassischen Binnenhändler zu einem national agierenden Agrarhändler. Dieser Ausbau bietet neue Möglichkeiten und versetzt die RW-Gruppe in die Lage, die Warenströme im Agribusiness noch optimierter zu leiten und neue Vermarktungsstrategien umzusetzen.
Gesunde Expansion, um zukünftige Potenziale zu heben
Im laufenden Geschäftsjahr arbeitete die RW-Gruppe weiter an der Expansion des Geschäftes. Dazu zählt zum Beispiel der Bau eines Kartoffel-Kompetenzzentrums in Niedersachsen, das in diesem Jahr in Betrieb gehen wird. Darüber hinaus wurde in der Sparte Landtechnik die Auslandsexpansion in Dänemark zur Vollendung gebracht, so dass die Insel Fünen nun auch durch die dänische RW-Tochter bedient wird. „Zudem haben wir begonnen, in den polnischen Markt zu expandieren und richten uns dabei nach dem dänischen Erfolgsmodell“, so Mario Soose. Auch in der Sparte Baustoffe erweiterte das Unternehmen seinen Einflussbereich durch die Übernahme zweier hagebau-Kombistandorte mit Einzelhandel und Fachmarkt, um auf diesem Wege weitere Kompetenzen im Segment Fachmarkt und somit Einzelhandel aufzubauen. Darüber hinaus wurden einzelne Töchter auf die Mutter verschmolzen, um strukturelle Vorteile zu schaffen.
Der Aufbau von Geschäftsmodellen im Segment regenerative Energien steht im Fokus der Energiesparte. So beteiligte sich die RW an einem Photovoltaik-Installateur und gründete mit einem Partner ein Unternehmen zur regionalen Holz-Pellet-Produktion. Die konsequente Fortführung der Digitalstrategie zeigte weiter strukturelle und strategische Erfolge, denn auch in diesem Bereich expandierte die RW-Gruppe durch neue Partnerschaften und Beteiligungen.
Entwicklung der Geschäftsfelder im Überblick
Der Agrarbereich hat am außerordentlichen Unternehmenserfolg einen sehr großen Anteil. Die Sparte konnte mengen- und wertmäßig deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen. Die gute Beschaffung von Dünger, Pflanzenschutz und Getreide aus dem Vorjahr in Verbindung mit der Preisentwicklung 2022 hat maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Gute Wetterbedingungen im Geschäftsgebiet sorgten darüber hinaus für gute Mengen und Qualitäten in der Ernte.
In der Sparte Technik herrschten große Herausforderungen aufgrund stark eingeschränkter Lieferketten. Die hohe Nachfrage sorgte dennoch für einen neuen Absatzrekord. Mit der neu gegründeten polnischen Tochter ist die RW-Gruppe nun auch mit Neumaschinen in Polen mit drei Standorten am Markt vertreten. Weiter blickt die Sparte auf eine gute Werkstattauslastung und somit auf ein gutes Ersatzteilgeschäft zurück. Gemeinsam mit den starken Industriepartnern und einer hervorragenden Servicequalität konnte die Sparte ein extrem gutes Jahresergebnis einfahren.
Auch die Sparte Baustoffe realisierte ein wiederholt erfreuliches Ergebnis. Die Nachfrage im Baustoffhandel normalisierte sich auf einem hohen Niveau und Produktions- und Lieferschwierigkeiten seitens der Industrie wurden erfolgreich gemeistert. Das steigende Zinsniveau sowie Personalmangel und Preisentwicklung bremsten den Optimismus der vergangenen Jahre, so dass die daraus entstehenden Folgen für die Baubranche im Blick gehalten werden müssen.
Extreme Energiepreisschwankungen an den Märkten auf besonders hohem Niveau begleiteten die Sparte Energie und Märkte. Rohölpreise, die Preise für Strom und Gas sowie die Preise für Festbrennstoffe veränderten sich in alle Richtungen massiv und in kurzen Zyklen. Diese Volatilität und die daraus entstehenden Risiken wurden durch die Sparte erfolgreich gemanagt. Durch das hohe Preisniveau stieg der Umsatz; aber auch der mengenmäßige Verkauf von Heizöl und Kraftstoffen wurde gesteigert.
Umsatzentwicklung auf einen Blick (nach Sparten)
Umsatz in Mio. Euro | 2022 | 2021 |
Agrar | 763,7 | 475,9 |
Technik | 555,2 | 482,0 |
Baustoffe | 319,4 | 279,5 |
Energie & Märkte | 1.154,9 | 784,8 |
Summe | 2.793,2 | 2.022,2 |
Ein Blick auf das laufende Geschäftsjahr
Die Raiffeisen Waren GmbH arbeitet in 2023 in dem Bewusstsein, dass 2022 ein außergewöhnliches Geschäftsjahr war. Dennoch sind es die ambitioniert gesteckten Ziele, die auch das laufende Geschäftsjahr begleiten. Als Referenz gelten hierbei die guten Ergebnisse aus dem Geschäftsjahr 2021.
Der Start in das laufende Geschäftsjahr verlief bisher im Rahmen des ehrgeizigen Planungskorridors. Das Unternehmen investiert weiter über alle Sparten hinweg in die Erweiterung, Modernisierung, Strukturierung und Digitalisierung des Geschäftes. Strategisches, nachhaltiges Wachstum zählen nach wie vor zu den wichtigsten Maximen der RW-Gruppe.
Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass bei den Themen Preissteigerungen und Lieferengpässe spartenübergreifend nicht mit einer kurzfristigen Entspannung zu rechnen ist. Die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft, anhaltend hohe Energie- und Verbraucherpreise und die restriktive geldpolitische Ausrichtung der EZB dürften zu weiteren Herausforderungen innerhalb der Märkte führen.
Ausgehend von den aktuellen Einschätzungen plant die RW-Gruppe für 2023 ein Ergebnis leicht über dem guten Ergebnis des Geschäftsjahres 2021.
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